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Bärlauch - Unterscheidung seiner giftigen Doppelgänger

Der Bärlauch wird auch Wilder Knoblauch oder Hexenzwiebel genannt.
Er ist mittlerweile in ganz Mitteleuropa verbreitet, allerdings wächst er, interessanterweise nicht am Mittelmeer.

Beim Bärlauch hat der unverzweigte Stengel je nur ein Blatt. Und damit kommen wir auch schon zum ersten wichtigen Unterscheidungsmerkmal zum den beiden Doppelgängern.
Das Maiglöckchen hat einen verzweigten Stiel mit zwei Blättern und die Herbstzeitlose hat gleich mehrere Blätter an einem Stiel.

Gelegentlich wird auch die Blattunterseite der drei Pflanzen zur Unterscheidung herangezogen. Die Unterseite des Bärlauchs ist matt und die der anderen beiden ist glänzend.
Das halte ich aber nicht für sicher, denn ÄLTERE Pflanzen des Bärlauchs können ebenfalls silbrig glänzende Unterseiten haben.

Es gibt allerdings noch eine wichtige Blattunterscheidung zwischen Bärlauch und Maiglöckchen. Der Bärlauch hat eher dickliche und sich feucht anfühlende Blätter. Die Blätter des Maiglöckchens sind dünn und fühlen sich trocken an, wie Papier.
Die Blätter der Herbstzeitlosen haben keinen merklichen Mittelnerv (welcher wiederum beim Bärlauch knackt beim Abknicken des Blatts).

Der Bärlauch ist ein echter Alleskönner unter den Heilpflanzen.
Er wirkt antibakteriell, antimykotisch, anitiviral, desinfizierend im Darm, blutreinigend und immunstärkend. Er wirkt außerdem auch blutdrucksenkend.
Zu häufig oder in zu großen Mengen zu sich genommen, kann der Bärlauch aber auch eine Magenreizung auslösen. Gerade beim empfindlichen Magen daher bitte aufpassen!

Der Name Bärlauch kommt angeblich davon, dass ihn die Bären nach ihrem Winterschlaf essen bzw. gegessen haben.
Gelegentlich wird aber auch vermutet, dass sein Name auch auf „Gebären“ beruht.
Hierzu schreibt schon Dioscorides (der im 1. Jahrhundert n. Chr. lebte!!!, was ich schon sehr beeindruckend finde)
“Er treibt die Monzeit der Frawen und so er in Meer Wasser gesotten wird, eröffnet er die verschlossene Bärmutter, wenn die Frawen darin sitzen und sich bäwen.“

Da der Bärlauch wohl eine uteruswirksame Substanz enthält, sollten Schwangere diesen nur sehr vorsichtig genießen bzw. darauf verzichten.

Und auch für eine Frühjahrskur ist er bestens geeignet, vor allem für Faule wie mich, die nicht morgens schon 1 Stunde für die Zubereitung der „Kur-Zutaten“ benötigen wollen ;-).
Einfach für 1 – 2 Wochen täglich eine Handvoll frischer Bärlauchblätter essen. Sie schmecken toll auf Butterbrot, aber man kann sie auch super einfach naschen. Ich empfehl das allerdings eher abends, da man hinterher schon recht stark nach „Knoblauch“ riecht.

Zu guter letzt habe ich noch zwei Fotos, auf denen man sehen kann, dass die Herbstzeitlose auch jetzt schon (fälschlicherweise denken viele, der Name Herbstzeitlose bezieht sich darauf, dass die Pflanze erst im Herbst kommt) direkt beim Bärlauch wächst und eine ähnliche Größe hat.